Das Kune Kune erreicht in der Regel ein Gewicht von 70-100kg, wird 55-60cm groß (Widerrist) und 95-115cm lang.
Die Geschlechtsreife kann bei männlichen Tieren schon ab dem 6. Lebensmonat eintreten.
Bei Sauen tritt die Geschlechtsreife ab dem 8. Lebensmonat ein.Die Zuchtreife (das Alter einer Sau beim erstmaligen Belegen) erreicht eine Sau mit dem 12. Lebensmonat. Dieses Alter sollte nicht unterschritten werden um Komplikationen bei der Geburt vorzubeugen.
Auffallend sind die sehr kurzen Beine und der sehr kurze Rüssel. Ein weiteres Merkmal sind die Piri-Piri - 2 Troddeln unter ihrem Kinn, ähnlich wie bei Ziegen.
Dichte, lange und weiche Borsten in unterschiedlichsten Farben und Farbkombinationen geben dem Kune Kune Schwein sein ganz besonderes und einzigartiges Aussehen.
Wie auch bei anderen Schweinerassen besitzen auch hier die ausgewachsenen Eber, gut sichtbare und scharfe Hauer.
Charakter: sehr ausgeglichen, ruhig, freundlich.
Da das Kune Kune Schwein sehr robust ist, sich fast ausschließlich von Gras ernähren kann und der Wühltrieb nur sehr gering bis gar nicht vorhanden ist (nicht mit herkömmlichen Schweinerassen vergleichbar), hat es die besten Voraussetzungen für das ideale Weideschwein.
Die Haltung von Kune Kune Schweinen ist sehr unkompliziert. In der Regel genügt ein stabiler Zaun, eine trockene und zugfreie Weidehütte, eine Suhle im Sommer, Schattenplätze, Wasser und Stroh.
An oberster Stelle steht die Gruppenhaltung. Ein Schwein alleine zu halten entspricht nicht dem rassetypischen Verhalten. Freilebende Schweine bilden Rotten und darum sollte man auf die Vorgaben der Natur achten und mindestens 2 Tiere halten.
Da Schweine keine Schweißdrüsen haben benötigen sie im der warmen Jahreszeit eine Suhle in der sie sich Abkühlen können. Der Schlamm den sie dann auf der Haut haben schützt sie vor lästigen Insekten und ist auch ein Schutz gegen Sonnenbrand.
Weiters sind Schattenspender wie Bäume und Büsche sehr von Bedeutung. Speziell in der warmen Jahreszeit.
Ebenfalls sind Kratzmöglichkeiten sehr für das Tierwohl förderlich. Im Agrarhandel gibt es spezielle Kratzbürsten - ein gefällter Baum mit Ästen dran erfüllt jedoch den selben Zweck.
Weidehütten mit genügend Einstreu reichen als Schlafplatz und als "Aufenthaltsraum" bei schlechtem Wetter. Diese müssen zugfrei und trocken sein. Es können jedoch auch vorhanden Stallgebäude verwendet werden. Der Weg ins Freie sollte jederzeit gewährleistet sein, so bleibt der Schlafplatz frei von Verunreinigungen wie Kot und Urin, da das Schwein seine "Geschäfte" lieber im Freien verrichtet anstatt ins Bett zu machen. Diese Eigenschaft minimiert den Aufwand für die Stallreinigung und so kann eine Einstreu mehrere Wochen in Verwendung bleiben.
Die Umzäunung sollte stabil sein um eventuelle Entdeckungsreisen der neugierigen Schweine zu verhindern. In Gebieten die von Wildschweinen durchwandert werden sollte der Zaun auch diese ungebetenen Gäste abhalten können. Ein zusätzlicher Elektrozaun schützt den eigentlichen Zaun vor Beschädigungen durch die Schweine (durch reiben an Zaun und Pfosten). Schweine lernen schnell und wissen in kürzester Zeit wo die Grenzen sind, zudem ist es für gesunde Schweine völlig ungefährlich.
Wasser sollte jederzeit zu Verfügung stehen. Je nach Fütterungsart (trocken, nass, feucht) wird mehr oder weniger Wasser benötigt. Das Wasser sollte keine Verunreinigungen beinhalten. Am liebsten trinken Schweine aus offenen Wasserstellen, jedoch gewöhnen sie sich auch an Beißnippel sehr schnell.
Grundsätzlich gelten die jeweiligen Richtlinien für die Freilandhaltung von Schweinen.
Ein Kune Kune Schwein kann sich fast ausschließlich von Gras ernähren. Voraussetzung dafür sind genügend große Flächen mit ausreichend Nahrungsangebot.
Im Normalfall bietet man zusätzliches "Material" an. Obst, Gemüse, Brot und Getreideschrote, sowie diverse Futtermittel können angeboten werden und diese werden mit Sicherheit auch gerne angenommen.
Man sollte jedoch mit einem Auge immer auf die Entwicklung der Schweine achten. Um sich an langlebigen und gesunden erfreuen zu können, ist es erforderlich die Schweine nicht zu fett zu füttern. Durch zu viel Gewicht, welches auf Ihren Beinen lastet, entstehen Gelenksschäden die nicht mehr reparabel sind.
Es gilt, wie auch bei den Menschen: Mit Maß und Ziel, abwechslungsreich und mit Verstand füttern!