Kune Kunes sind bei uns auch bekannt als das Maori-Schwein aus Neuseeland. Die Bezeichnung "Kune Kune" bedeutet "Dick und Rund". Neuseeland hatte ursprünglich keine Schweine, trotzdem mussten diese auf irgend einen Weg auf die Insel gelangt sein.
Amerikanische und Europäische Seefahrer bereisten ab 1790 Neuseeland und hatten Schweine aus dem asiatischen Raum als Nahrungsmittel mit an Board. Diese Schweine wurden an Land oft freigelassen um sich zu vermehren und bei der nächsten Reise nach Neuseeland als Nahrung vor Ort dienten.
Später wurde mit den Eingeborenen, den Maoris, Tauschhandel betrieben, bei dem auch Schweine als wertvolles Tauschgut verwendet wurden. Schweine erhielten bei den Maoris einen hohen Stellenwert. So wurden die Schweine auch als Geschenke an andere Stämme verwendet und halfen somit der Verbreitung der Schweine.
Die Maoris schätzten die Schweine wegen ihres ausgeglichenen Charakters und Ihrer Ortsgebundenheit. Ebenfalls auch wegen der Fleisch- und Fettqualität. Das Fett wurde bei den Maoris als traditionelles Konservierungsmittel für Nahrung eingesetzt.
Als sich immer mehr europäische Siedler in Neuseeland niederließen, begann die Population der Kune Kunes abzunehmen, da die europäischen Ernährungsweisen immer mehr Einzug hielten. Im Jahr 1973 hatten 2 Briten von diesen Schweinen gehört, reisten nach Neuseeland und durchkämmten ganze Landstriche um schlussendlich 18 Schweine, von denen sie glaubten reinrassig zu sein, zu finden.
Wenn aber von einer ganzen Rasse nur noch 18 Tiere zu finden sind, sind diese weder reinrassig noch inzuchtfrei. Man musste also in Gesprächen mit alten Maoris, aus Aufzeichnung und alten Zeichnungen das Aussehen und das Wesen der originalen Kune Kune rekonstruieren und versuchen, aus diesen 18 vorhandenen Tieren, eine möglichst originale Kune Kune - Population zu züchten.
Mit diesen 18 Schweinen begann man ein Zuchtprogramm in Neuseeland und schließlich, im Jahr 1992, kamen die ersten Kune Kune nach England und somit nach Europa. Die "British Kune Kune Pig Society" BKKPS wurde 1993 gegründet. Seitdem ist die Zahl der Kune Kune nie wieder gesunken. Es gibt nun eine gute Anzahl von Zuchttieren, die nicht nur in Großbritannien registriert sind, sondern auch in den USA (AKKPS), in Holland (DKKPS) und in der "EKKPS-European Kune Kune Pig Society". Die EKKPS führt das Herdbuch für alle europäischen Länder mit Ausnahme von Großbritannien und Holland, welche ihr eigenes Herdbuch haben.
In Neuseeland und in den USA haben die Herdbuch-Administratoren die Namen der ursprünglichen Blutlinien, jene der ersten Kunes aus den 1970er Jahren geändert. Im britischen, holländischen und europäischen Zuchtbuch gibt es gut erhaltene und originale Blutlinien mit den ursprünglichen Namen.
Die 4 Eber Blutlinien sind: Andrew, Ru, Te Whangi und Tutaki.
Die 6 Sauenlinien sind: Awakino, Jenny, Kereopa, Rebecca Gina, Sally und Trish. Bei den Sauen gab es aus den 1970er Jahren noch die Tammerdale-Linie, welche jedoch trotz züchterischer Bemühungen wegen Fertilitätsproblemen ausgestorben ist.
Wenn auch Sie daran denken, einen Beitrag zum Erhalt der Kune Kune leisten zu wollen, sei es durch die Haltung von Hobbytieren oder als Züchter, stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.